Mehr und mehr Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln (Ultra-processed foods, UPFs) und gesundheitlichen Problemen auf. Die Fachwelt diskutiert nun, ob hier nach der klassischen Definition eine Sucht vorliegen kann.
Bereits 2007 zeigten Tierversuche auf das mögliche Suchtpotential von UPFs hin. Wurden Ratten vor die Wahl gestellt, bevorzugten sie Zucker gegenüber Kokain. Das Resultat der Forscher? Zuckerreiche Ernährung erzeugt ein supranormales Belohnungssignal im Gehirn [Lenoir et al., 2007].
Doch wieviel Zucker muss ich zu mir nehmen, dass ich süchtig werde? Diese Frage ist bis jetzt noch nicht geklärt. Selbst bei gut untersuchten Substanzen wie Nikotin ist diese Dosis bisher unbeantwortet geblieben. Vielmehr dürfte es das Zusammenspiel verschiedener Substanzen in den UPFs sein, welche schlussendlich eine Sucht danach auslöst und den Drang danach erhöht.
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass der Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Angefangen vom metabolischen Syndrom, Diabetes Typ 2, Herzinfarkt, Angina pectoris [Menichetti et al., 2023], über Adipositas und Erkrankungen des Gehirns [Pagliai et al., 2021], Morbus Crohn [Chen et al., 2023] oder Depressionen [Samuthpongtonr C. et al., 2023]. Sogar von einem erhöhten Krebsrisiko ist in einigen Studien die Rede!
Vergleicht man die Kriterien mit denen der süchtig machenden Stoffe der Tabakindustrie, können die UPFs grundsätzlich als süchtig machend eingestuft werden. Die Fülle der Zusätze, mit denen die UPFs und deren Eigenschaften wie Geschmack, Geruch, Textur und Mundgefühl optimiert werden, erinnern stark an die zum Teil hunderte Zusatzstoffe, mit denen die Industrie das Suchtpotential von Zigarettentabak erhöhe.
Die Lösung des Problems ist einfach – versuchen Sie hochverarbeitete Lebensmittel so gut es geht zu vermeiden und achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne in unserer Praxis zur Verfügung.
Ihre Praxis für Zahngesundheit Dr. Goldammer
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